Schottland, Insel Islay. Aktive Destillerie. Eigentümer: Diageo Zwischen 1972 und 1974 wurde Caol Ila vollständig modernisiert und blieb so von der Schließungswelle verschont, die die schottische Whiskyindustrie in den frühen 1980er Jahren ereilte. Caol Ila war wesentlicher Bestandteil vieler Blends, darunter Johnnie Walker, Bulloch Lade und Black Bottle, blieb aber im Schatten seiner berühmten Schwester Lagavulin. Bis in die späten 1980er-Jahre war der Caol Ilas Whisky in 12 und 15 Jahre alten Versionen erhältlich, die von Bulloch Lade & Co. abgefüllt wurden. Anfang der 1990er-Jahre brachte United Distillers zwei Reihen auf den Markt, die seinen Destillerien viel Aufmerksamkeit verschafften: The Rare Malts Selection und Flora & Fauna. Die erste Reihe vereint vier, von Caol Ila abgefüllte Versionen (limitierte Auflagen, Jahrgänge und Fassstärke). Die zweite beinhaltet eine 14 Jahre alte Version mit 43 Vol.-%. Ebenfalls vermarktet werden ein 1983er Jahrgang in Fassstärke in der kurzlebigen Fauna & Flora Cask Strength-Reihe und ein 15 Jahre Sherry Cask in der The Manager's Dram-Anthologie. Um die Lagavulin-Lagerbestände zu Beginn der 2000er Jahre zu entlasten, wurde Caol Ila 2002 offiziell in der Reihe Hidden Malt vermarktet und parallel dazu in drei Versionen: Als Cask Strength (55 Vol.-%) ohne Altersangabe, als 12 und 18 Jahre alter Whisky und im Jahr 2004 als 25 Jahre gereifter Jahrgangs-Whisky (1978).

Dieser Single Malt gehört zu den Whiskys der Serie Berry Bros Retro, die die seltenen Auflagen dieser Brennerei vereint. Zu unser aller Vergügen hat La Maison du Whisky diesen Single Malt in Flaschen abgefüllt (ohne Kalt-Filtration, Reduzierung oder Zusatz von Karamell). Er wurde 1992 destilliert und hat 26 Jahre in Zweitbelegung in Hogshead-Fässern gereift (ein Fass, das aus Dauben eines Bourbon-Fasses und einem Viertel neuer Eichen-Dauben zusammengesetzt ist). Sein Alkoholgehalt beträgt 54,5 % und er trägt, wie der Rest der Serie, ein originelles Etikett, das eine Gravur des Ladens von Berry Bros & Rudd sowie das Eingangsportal des Saint James Palace in London abbildet.
Lassen Sie uns den Meditationsmoment, also die Verkostung, beginnen: der Single Malt kleidet sich in eine strohfarbene Robe. In der Nase erkennt man Früchte, eine sehr „calvadosartige“ Apfel-Note, aber auch zitronige Aromen. Am Gaumen offenbart sich diese Spirituose ziemlich süß, rund und ausgewogen, dabei ist sie sehr torfhaltig. Der Abgang zeigt sich salzig und lang.
Welche Kombination können wir uns vorstellen? Warum nicht zu geräuchertem Fisch oder zu Avruga (Heringsrogen)?