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Die AOC Chinon
Das Weinbaugebiet Chinon gehört zu den ältesten Frankreichs und kann auf eine über tausendjährige Geschichte zurückblicken. Die ersten Reben wurden von den Römern gepflanzt und später von Mönchen angepflanzt, bevor sie unter den Königen Frankreichs und Englands besondere Förderung erhielten. Diese imperiale und königliche Vergangenheit erklärt, warum Chinon bereits 1937 als eine der ersten Appellationen Frankreichs offiziell anerkannt wurde.
Doch die Geschichte von Chinon reicht noch viel weiter zurück – ganze 90 Millionen Jahre. Das Terroir ist geprägt von einem Untergrund aus gelblich schimmerndem Tuffstein, einer mehr oder weniger weichen Kreideformation, die für die Region typisch ist. Auf diesem Plateau erheben sich zudem die sogenannten Puys, kleine Hügel aus Kalk und Sand, die bis zu 30 Meter hoch sind. Dank der Einflüsse der Loire- und Vienne-Mündung herrscht hier ein ozeanisches bis semikontinentales Klima, das die Böden im Frühjahr schneller erwärmt und strukturiertere, tanninreichere Weine hervorbringt als in anderen Teilen der Loire-Region.
Die Appellation Chinon ist für ihre Rot-, Rosé- und Weißweine bekannt. Hauptrebsorte ist der Cabernet Franc, der hier traditionell Breton genannt wird. Daneben werden auch Cabernet Sauvignon sowie Chenin Blanc angebaut – letzterer ist in der Region als Pineau de Loire bekannt. Die Rotweine aus Chinon sind samtig, kraftvoll und ausgewogen, während die Weißweine, die nur 3 % der Anbaufläche ausmachen, sich durch ihre runden, frischen und fruchtigen Aromen auszeichnen.
Jährlich produzieren die Winzer der AOC, darunter renommierte Namen wie Grosbois, Philippe Alliet, Charles Joguet, Les Roches (Lenoir) und Bernard Baudry, rund 100.000 Hektoliter Wein – das entspricht fast 13 Millionen Flaschen.