Beaujolais
Der Weinbau im Beaujolais reicht bis zur Ankunft der Römer im 1. Jahrhundert zurück und wurde ab dem 11. Jahrhundert von Mönchen weiterentwickelt. Im 14. Jahrhundert verbannte Philippe der Kühne die Rebsorte Gamay aus dem nördlichen Burgund und förderte sie im Beaujolais, wo die Trauben besonders gut gedeihen. Heute ist Gamay die Hauptrebsorte der Region, ergänzt durch Chardonnay für Weißweine. Die Region umfasst etwa 17.000 Hektar Rebfläche.
Früher oft mit minderwertigen „Trinkweinen“ assoziiert, vor allem wegen des schlechten Rufs des Beaujolais Nouveau, haben die Weine des Beaujolais mittlerweile die Herzen der Weinliebhaber erobert und sind besonders gefragt. Dieses gesteigerte Interesse ist zum Teil auf den einzigartigen Stil der Weine sowie auf die weit verbreitete Bio-, biodynamische und Naturweinproduktion zurückzuführen. Diese Merkmale entsprechen perfekt den heutigen Geschmacksvorlieben und machen das Beaujolais zu einer besonders beliebten Weinregion. Die Region Beaujolais umfasst insgesamt zehn Crus (darunter Morgon, Fleurie, Moulin-à-Vent, Brouilly und Saint-Amour), die ein vielfältiges Angebot bieten: von sehr geschmeidigen und fruchtigen Weinen, die ihre Aromen vor allem der in Beaujolais weit verbreiteten kohlensäurehaltigen Mazeration verdanken, bis hin zu strukturierten Nektaren, die sich gut zur Lagerung eignen. Die Weine werden in regionale Appellationen, Gemeinden und Crus unterteilt, wobei einige Crus auch Anträge gestellt haben, bestimmte Lagen als Premiers Crus einstufen zu lassen.
Zusätzlich wird die Region von der Naturweinbewegung beeinflusst, die durch Pioniere wie Marcel Lapierre, Jean Foillard und Georges Descombes initiiert wurde.