Zu Beginn des 20. Jahrhunderts entschied sich Etienne Camuzet, Winzer aus Vosne Romanée und Abgeordneter der Côte d'Or, sein Weingut zu erweitern. Nach und nach kaufte er sorgfältig ausgewählte Parzellen hinzu. Er war Eigentümer des Clos de Vougeot, bevor dieser an die Confrérie de Tastevin verkauft wurde. Seine Tochter Maria Noirot vermachte das Weingut an Jean Méo, den Vater von Jean-Nicolas, der es seit 1989 verwaltet. Das Anliegen des Weinguts ist es, Weine mit einer Kombination aus Fülle und Finesse, hoher Konzentration und Anmut zu produzieren. In Zusammenarbeit mit Henri Jayer als Berater für Vinifikation und Ausbau wurde eine Reihe von Maßnahmen eingeführt, mit dem Ziel einer konsequenten Beschränkung der Erträge, beispielsweise durch systematische Grünlese, sogar bei den älteren Rebstöcken. Die Domaine Méo-Camuzet (Emmanuel Rouget) bewirtschaftet weiterhin den legendären Premier Cru Cros Parantoux in der Region Vosne-Romanée, das letzte Vermächtnis von Jayer. Bei der Ernte werden die Trauben auf einem Förderband sortiert und anschließend zu 100% entrappt. Die Weine reifen in neuen Eichenfässern. Nach durchschnittlich 17 Monaten werden sie abgefüllt. Dabei wird das Gravitationsprinzip angewendet, es findet keine Filtration statt und geschönt werden die Weine nur in Ausnahmefällen. Somit unterliegen sie keinem traumatischen Einfluss, der sie beeinträchtigen könnte. Das Weingut mit dem Namen Recrue des Sens ist eines der größten im Burgund.

Das burgundische Kultweingut Méo-Camuzet präsentiert einen Charmes-Chambertin, den jeder mindestens einmal im Leben verkostet haben sollte. Bereits seine Herkunft zeugt von seiner Exzellenz. Die Trauben der Rebsorte Pinot Noir, aus denen er besteht, haben von einem ozeanischen Klima mit semi-kontinentalen Einflüssen profitiert. Ihren edlen Charakter schöpfen sie aus den tiefen, kalk- und mergelhaltigen Böden. Sie werden nach ökologischen Grundsätzen angebaut, und die Erträge werden kontrolliert und begrenzt, um eine höhere Reife und Konzentration zu erreichen.
Im Weinkeller werden die Trauben vollständig entrappt, bevor sie ebenso sorgfältig vinifiziert werden. Der Wein wird in Fässern ausgebaut, wobei der Anteil an neuem Holz rund 50 Prozent beträgt, was diesem Wein tatsächlich nichts ausmacht. Wir empfehlen, ihn nach einer wohlverdienten Lagerung zu genießen, die für komplexe Aromen und die Entfaltung seiner strukturierenden Tannine sorgt.
Bei der Verkostung offenbart sich ein Wein mit rubinroter Farbe und violetten Nuancen, die mit zunehmender Reife in Richtung Granat- oder sogar Ziegelrot tendieren. Das aromatische Bukett ist zart und lebhaft zugleich. Es verströmt einen Hauch von Sauerkirsche, ergänzt durch Noten von Pfeffer, Veilchen und Humus. Zweifelsohne ein guter Wein zum Essen.