Nun geht es in Richtung Italien, genauer gesagt, in den Süden von Montalcino in der Toskana. Und zwar zum Weingut Podere San Giuseppe, das heute hauptsächlich als Stella Viola di Campalto bekannt ist. Den Namen verdankt es seinem heutigen Besitzer, der das Weingut in wenigen Jahren an die Spitze der Appellation gebracht hat. Abgesehen von den Reben, die sie zu ihrer Hochzeit geschenkt bekommen hatte, veranlasste die junge Frau aus Rom nichts zu einer Tätigkeit im Weinbusiness. Voller Wagemut gründet sie in den 1990er Jahren das 13,5 Hektar große Weingut, davon 5,5 Hektar in der Appellation DOCG Brunello di Montalcino. Die junge Frau beginnt mit dem biologischen Anbau, kaum dass ihre Pflanzen in der Erde sind, und stellt dann auf biodynamischen Anbau um. Hierzu hatte sie sich mit dem ligurischen Winzer Nicolas Joly de la Coulée de Serrant ausgetauscht. Noch bevor ihre Reben Trauben produzieren, beginnt sie mit Sommelierkursen in Bordeaux. 2001 stellte der Betrieb die ersten paar hundert Flaschen des Rosso di Montalcino her.
Für das Weingut sind sanfte Hänge und durch den Bodentypus klar definierte Parzellen charakteristisch. Der Boden ist entweder vulkanisch, eisenhaltig und lehmig-kalkig oder geprägt durch kiesigen Kalkstein. Die Artenvielfalt steht im Zentrum und biodynamische Methoden werden angewendet. Im Keller wird mit der gleichen Sorgfalt wie im Weinberg vorgegangen. Die Vinifikation erfolgt parzellenweise und der Ausbau nimmt lange Zeit in Anspruch.

Das Ziel von Stella di Campalto, der Gründerin des gleichnamigen Weinguts, ist es, authentische Weine zu produzieren, die die Schönheit ihres Ursprungsterroirs widerspiegeln. Zu diesem Zweck bewirtschaftet sie ihre Rebstöcke nach biodynamischen Grundsätzen und lässt sich zudem von Nicols Joly (Coulée de Serrant) inspirieren, mit dem sie lange zusammengearbeitet hat. Im Weinkeller folgt die Arbeit derselben Philosophie, mit großem Respekt vor dem Leben. Die Trauben werden sortiert und entrappt, bevor sie eine langsame Pressung sowie eine Gärung mit natürlichen Hefen in offenen, konischen Fässern (30 Hektoliter) durchlaufen. Anschließend wird der Wein nach dem Gravitationsprinzip in Holzbehälter gefüllt, deren Anteil an neuem Holz knapp 20 Prozent beträgt. Er reift in 15 Meter tiefen Kellern.
Bei der Verkostung offenbart der Wein intensive Fruchtaromen, veredelt von einer dezenten Holznuance, die für eine gewisse Komplexität sorgt. Am Gaumen wird er von samtigen und lang anhaltenden Tanninen strukturiert. Wir empfehlen, diesen Wein einige Jahre im Keller ruhen zu lassen. Servieren Sie in anschließend zu regionalen Gerichten wie Hartkäse, Wachtel mit Trüffeln oder Pappardelle mit Rinderragout und Steinpilzen.