Yves Gangloff, eine bekannte Persönlichkeit in der Weinregion Rhone-Tal, ist ein Winzer, der sehr handwerklich arbeitet. Seine Weine bringen eine einzigartige Empfindsamkeit zum Ausdruck. Der Rock-Fan aus dem Elsass, der ein recht unkonventionelles Leben führt, lernte seine spätere Frau Mathilde in den 1970er Jahren kennen, als er seinen Bruder auf Château d‘Ampuis besuchte. Um für den Lebensunterhalt des Paars zu sorgen, nimmt er eine Stelle als Landarbeiter bei Delas an, wo er sich an den steilen Hängen von Côte-Rôtie und Condrieu die Grundlagen des Winzerberufs aneignet. Parallel dazu bietet ein lokaler Winzer namens Gaston André dem Paar an, ihm einige Rebstöcke zu überlassen. So kann der Gangloff-Mythos beginnen. Anfangs verkaufen Mathilde und Yves Gangloff ihre Ernte an Händler, bevor sie 1992 ihren ersten eigenen Jahrgang auf den Markt bringen. Der Erfolg lässt nicht auf sich warten und der Betrieb wird vergrößert. Nach dem Tod Mathilde Gangloffs 2011 haben ihre Kinder Loup und Elsa die Nachfolge übernommen.

Dieses legendäre Weingut der Côte-Rôtie, dessen Weine mittlerweile zu stolzen Preisen reißenden Absatz finden, müssen wir ihnen nicht mehr vorstellen. Man muss sagen, dass dieser Wein die einzigartige Empfindsamkeit seines künstlerischen Winzers verströmt. Mit dem Respekt für sein Terroir und seine Rohstoffe hat sich der Winzer entschieden die Trauben von Hand zu verlesen und sie auf seine eigene, geheimgehaltene Art und Weise zu vinifizieren. Dabei sollte berücksichtigt werden, dass dieser Wein für eine lange Aufbewahrung zugeschnitten ist. Seine intensiv rubinrote Farbe wird von einem granatfarbenen Schimmer aufgehellt. Das aromatische Bukett, reich an Noten von roten und schwarzen Früchten, Veilchen und süßen Gewürzen, entwickelt sich hin zu einem wilderen und animalischeren Profil. Die Aromen von Wild, Leder, Tabak, Kakao und Unterholz können uns nicht entgehen. Die Konsistenz, durch gut präsente Tannine strukturiert, wird mit der Zeit geschmeidiger und offenbart ihre gesamte Tiefe in einem extrem langanhaltenden Finale. Sie haben es sicher geahnt, dieser Wein ist ein echtes Kleinod ja sogar eine Seltenheit die, zu jung geöffnet, Sie zweifellos enttäuschen wird. Liebhaber schöner gastronomischer Zusammenstellungen sollten diesen Wein mit charaktervollen, gebratenen Speisen oder mit Wild vermählen. Wir denken dabei an Entenbrust mit Feigen, Tournedos Rossini oder geschmortes Wildschwein mit zwei Oliven.