Vincent Girardin stammt aus einer Familie, die seit dem 17. Jahrhundert Rebflächen kultiviert. Die Entstehungsgeschichte der Domaine Vincent Girardin geht jedoch auf das Jahr 1980 zurück, als Vincent Girardin die zwei Hektar Rebfläche von seinen Eltern übernahm, um eigene Weine zu produzieren. Nach einigen Jahren wurde die Domaine Vincent Girardin zu einer anerkannten Adresse im Burgund und startete ab dem Jahr 1992 ihre Handelsaktivitäten. Im Jahr 2012 wurde Vincent Girardin an die Compagnie des Vins d'Autrefois mit Jean Pierre Nié als Vorsitzendem verkauft. Das Technikteam unter der Leitung von Eric Germain aus Murisal ist jedoch unverändert geblieben.

Heute konzentriert sich das Haus darauf, aus biologisch-dynamischen Rebsorten Spitzenweine zu produzieren. Dabei sind eine ganze Reihe an Vorschriften zu beachten: keine Unkrautvernichtungsmittel oder Schädlingsbekämpfungsmittel, kein tiefes Pflügen des Weinbergs, Einsatz von Naturdünger aus Landwirtschaftsbetrieben des Burgund, Hochspaliere, Handlese. Die Weine und Climats übertreffen sich gegenseitig: Bâtard-Montrachet, Bienvenues Bâtard-Montrachet, Corton Charlemagne, Chambertin, Clos de Vougeot Grand Cru, aber auch Côte Chalonnaise Rully 1er Cru "Les Cloux" oder Pouilly Fuissé Vieilles Vignes im Maconnais. Die Weinauswahl ist ebenso anspruchsvoll wie das Qualitätsniveau. Die Rotweine haben eine weiche, fruchtige und elegante Note, während die Weißweine fein, klar, ölig und zugleich spritzig sind.

Der Bâtard-Montrachet Grand Cru des Weinguts Vincent Girardin erweist sich als ein weißer Grand Vin, der aus 65-jährigen Chardonnay-Reben entsteht. Sie werden zwischen den berühmten Dörfern Chassagne-Montrachet und Puligny-Montrachet angebaut, also im Süden der Côte de Beaune. Die Reben profitieren vom Einfluss lehm- und kalkhaltiger Böden die reich an Kies sind. Das Weingut führt in den Weinbergen verschiedene Arbeiten durch: der Rebschnitt nach der Guyot-Methode, das Anbinden der Reben und das Entfernen der überschüssigen Triebe. Nach der manuellen Ernte und einer strengen, schon im Weinberg ausgeführten Sortierung werden die Chardonnay-Trauben in einer pneumatischen Presse gepresst. Diese Etappe ermöglicht Substanz und Aromen über einen langen Zeitraum zu extrahieren. Dann wird der Wein einer alkoholischen und einer malolaktischen Gärung in burgundischen Pièces (französische Eichenfässer mit 228 l Fassungsvermögen) unterzogen und das während 20 Monaten und auf Hefe. Die abgestorbenen Hefen geben dem Wein vielfältigere Aromen und eine komplexere Textur. Abschließend wird der Wein im Tank vermischt, geklärt und gefiltert, ehe er abgefüllt wird. Bei der Verkostung zeigt sich ein Grand Cru von goldener Farbe, Vorbote eines komplexen Buketts, das Noten von Haselnuss, Honig und fleischigen weißen Früchten entfaltet. Am Gaumen zeigt er sich im gleichen Stil, komplex und langanhaltend. Sie können nur gewinnen, wenn Sie diesen Wein im Keller ruhen lassen und mit reichen Speisen wie weißem Fleisch in Soße oder Käse vermählen.