Dieses historische Weingut ist das letzte, das heute noch innerhalb der Stadtmauern des berühmten Dorfes Collioure besteht. Der Mitte des 19. Jahrhunderts erbaute Weinkeller befindet sich in einer kleinen, abschüssigen Gasse in Collioure, und dorthin werden jedes Jahr noch vor Ende der Touristensaison die Trauben gebracht, die am Berg oberhalb von Collioure geerntet werden. Auf den letzten Ausläufern der Pyrenäen liegen die etwa zwanzig Hektar Schieferterrassen der Domaine Laetitia in einigen hundert Metern Höhe und bieten einen herrlichen Blick auf das Mittelmeer. Das ganze Weingut ist von Rinnen durchzogen, die den Niederschlag der seltenen, aber heftigen Gewitter vom Weinberg in den kleinen Bach namens Dui ableiten, der mitten durch den Weinberg fließt. Dieser Weinberg war schon immer ausschließlich mit Grenache Noir bestockt, der bevorzugten Rebsorte des Anbaugebiets Banyuls/Collioure. Die Rebstöcke werden regelmäßig erneuert, sodass sie heute ein durchschnittliches Alter von etwa 50 Jahren haben. Heute führt Laetitia Pietri, Winzerin aus Collioure in fünfter Generation, das Weingut, das ihren Namen trägt.

Joseph, der Großvater von Laetitia Pietri, vinifizierte 1950 diesen großartigen Banyuls und bewahrte eine kleine Menge (heute etwa 30 hl) in foudres auf, sowohl wegen seiner bemerkenswerten Qualität als auch zum Anlass der Geburt eines seiner Kinder. Er war damals sowohl Dorfarzt als auch Winzer, was beweist, dass Medizin und Weinbau damals viel besser zusammenpassten als heute! Dieser Wein, der traditionell zu den großen Banyuls gehört, wurde eine Saison lang in Glasballons auf einer Terrasse des Weinkellers ausgebaut, die eine Gasse in Collioure überragt. Danach reifte er allein in einer Abfolge von gebrauchten Eichenfudern, bis er kürzlich von Laetitia auf dem Weingut in Flaschen abgefüllt wurde. Dieser betörende Banyuls bietet ein sehr süßes Bukett, mit Aromen von Fruchtgelee und süßen Gewürzen. Von umwerfender Feinheit öffnet er sich zudem auf Zimtnuancen sowie auf subtilen Rancio-Noten. Die Ausgewogenheit am Gaumen ist unverkennbar. Er ist lieblich und fettig, aber auch zart und blumig. Er ist angenehm, ohne übertrieben zu sein und weist eine sichere Harmonie und Gelassenheit auf.