Jean-François Ganevat ist der ehemalige Kellermeister von Jean-Marc Morey in Chassagne-Montrachet. 1998 hat er das Gut seiner Familie im Jura übernommen. Der Weinberg umfasst eine Fläche von 13 Hektar und ist mit sehr vielen verschiedenen Rebsorten bestockt. Er wird biodynamisch und naturorientiert bewirtschaftet, mit Parzellenselektion (das Weingut erzeugt gut 50 verschiedene Weine). Die Rebstöcke, die relativ alt sind und aus Massenselektion stammen, werden liebevoll umsorgt, die Erträge sind gering und die Vinifikation ist erstklassig. Einige Rotweine reifen in Amphoren und erreichen ein ausgesprochen hohes Niveau. Seit kurzer Zeit hat Ganevat auch eine kleine Handelsstruktur aufgebaut. Dieses Weingut ist eine der größten Entdeckungen der letzten Jahre im Jura und seine seltenen Weine werden von Liebhabern sehr geschätzt.

Als einer der zweifellos begabtesten Winzer aus dem Weinbaugebiet des Jura, erscheint Jean-François Ganevat als wenig interventionistisch. Im Weinberg werden mit Sorgfalt und Präzision biodynamische Prinzipien angewandt, während in der Kellerei den natürlichen Hefen alle Zeit gelassen wird damit sie ihre Arbeit gewissenhaft verrichten. Hier bietet er uns einen reinen Savagnin, aus Rebstöcken die in einer Zone gedeihen in der im Frühling immer mehr Frost auftritt. So wurden hier Trauben vinifiziert die dieses meteorologische Desaster überlebt haben.
Während vier Jahren auf Feinhefe ausgebaut, enthüllt uns dieser in aufgefüllten Fässern vinifizierte Savagnin (kein Gelbwein) eine außergewöhnliche Komplexität. Man begegnet einer beeindruckenden Aromenkonzentration (einer der positiven Aspekte des Frostes) von wunderbar vollreifem, weißen Obst (Apfel, Quitte, Birne) und frischer Haselnuss, aber auch vereinzelten Anklängen von kandierter Birne. Der harmonische Gaumen zieht sich fast endlos hin, so dass man unschwer den ausgezeichneten Ruf dieses Winzers nachvollziehen kann.