Olivier und Corinne Merlin übernahmen im Jahr 1987 die Domaine du Vieux Saint-Sorlin in La Roche-Vineuse und benannten sie nach ihrem eigenen Namen um. Tatsächlich entdeckte Olivier Merlin seine Leidenschaft für Wein im Jahr 1977, als er bei der Weinlese in einer Domaine in Mâconnais tätig war und die familiäre Atmosphäre und den Charme genoss. Daraufhin begann er mit entsprechenden Studien, indem er einen Abschluss in Weinbau und Önologie am Lycée viticole de Beaune erwarb, und arbeitete anschließend als Kellermeister in einer Genossenschaft im Jura. Nach seinem Aufenthalt in Kalifornien, im Napa Valley, kehrte Olivier Merlin nach Frankreich zurück und gründete seine eigene Domaine. Als Meister ihres Handwerks haben die Winzer diese Domaine, die seit 1750 im Familienbesitz war, behutsam erweitert. Heute erstrecken sich die Weinberge des Anwesens über 22 Hektar (im Vergleich zu den anfänglichen 4,5 Hektar) in verschiedenen Appellationen wie Mâcon, Saint-Véran, Pouilly-Fuissé, Moulin-à-Vent, Vergisson, Chaintré, Solutré… Auf der Domaine machen Chardonnay-Trauben 80 % der angebauten Rebsorten aus, ergänzt durch Pinot Noir und Gamay. In den Weinbergen wird größtenteils nach den Prinzipien der biologischen Bewirtschaftung gearbeitet (ohne Zertifizierung), wobei in einigen Parzellen das Pflügen mit Pferden und die Praxis der Brache angewendet werden. Jede Rebe wird als „lebendiges Wesen, als Individuum“ betrachtet und entsprechend behandelt.
Massale Selektion, schonende Erziehung, manuelle Ernte in Kisten: Die Weine werden abwechselnd als ganze Trauben und entrappt verarbeitet und anschließend in Fässern ausgebaut. Wir schätzen die Authentizität und Ausgewogenheit der Weine, die von Bettane et Desseauve und La Revue du Vin de France hochgelobt werden.

Dieser Pouilly-Fuissé Premier Cru Les Chevrières besteht aus Chardonnay (der Kult-Rebsorte des Burgunds) von einer Parzelle, auf der die Böden so bearbeitet werden, dass sich die Rebstöcke ihre benötigten Nährstoffe aus der Tiefe ziehen müssen, wobei gleichzeitig die Biodiversität gefördert wird. Und dies mit Pferdepflug und Brachwirtschaft. Die Rebstöcke erstrecken sich über einen Hang in idealer Westausrichtung auf etwa 250 Metern Höhe über dem Meer. Sie beziehen ihre Nährstoffe aus Ton- und Kalkböden, die reich an Eisenoxiden sind. Mit einer Pflanzdichte von 20.000 Fuß pro Hektar produzieren sie Erträge von rund 40 hl pro Hektar. Im Keller werden die Trauben in ganzen Büscheln gepresst. Der daraus entstehende Saft wird leicht vorgeklärt. Die Gärung im Eichenfass wird durch natürliche Hefen ausgelöst. Schließlich reift der Wein auf eigenen Hefen 18 Monate lang im Barrique heran. Er ist fruchtig und entfaltet ein ziemlich komplexes Profil mit leicht butterigen Aromen und Noten nach Trockenfrüchten wie Mandel oder Haselnuss. Eine schöne Mineralität macht das Ganze lebendig und die natürliche Säure verleiht dem Wein eine Lagerfähigkeit von rund zehn Jahren.