Der Name Calon Ségur ist tief in der Geschichte des Bordelais verankert. Tatsächlich wurde dieses Gut am Ort einer alten Hauptstadt errichtet, die in der gallisch-römischen Epoche den Namen „Calones“ trug. Die Gemeinde, zu der es gehört, nannte sich in der Folge lange Saint-Estèphe-de-Calon. Im 18. Jahrhundert hängte der Marquis de Ségur, Präsident des Parlaments von Bordeaux, seinen Namen an „Calon“ an. Ihm gehören damals auch Mouton, Lafite und Latour, aber seine Vorliebe gilt diesem Weingut, das er bei seiner Heirat erhalten hat. Daher sein berühmter Ausspruch, auf den das Herz zurückgeht, das noch heute die Weinetiketten ziert: „Meinen Wein mache ich auf Lafite und auf Latour, aber mein Herz ist auf Calon.“ Er, den man damals auch den Prinzen der Reben nannte, trieb es sogar so weit, die auf dem Weingut gesammelten und polierten Steine als Knöpfe an seiner Kleidung zu verwenden. Die 55 Hektar des Weinbergs von Calon Ségur sind immer noch zum größten Teil von Mauern umgeben – was heute in Bordeaux selten genug ist, um eine Erwähnung zu verdienen. Die Reben gedeihen im äußersten Norden von Saint-Estèphe in leichter Hanglage, auf einem Boden aus sandigem Kies und Kalksteinfelsen. Bis Anfang der 60er Jahre entstanden hier zahlreiche Jahrgänge von außerordentlicher Qualität. Nach einer schwierigeren Phase fanden die Weine des Château Calon Ségur mit dem Jahrgang 1982 wieder zu ihrer alten Stärke zurück. Das Weingut wurde bis zu ihrem Tod von Madame Capbern Gasqueton geleitet und dann 2012 von Suravenir erworben, einer Tochtergesellschaft der Crédit Mutuel. 2006 wurde Vincent Millet Betriebsleiter, heute ist er für die Gesamtleitung zuständig. Er arbeitet mit dem beratenden Önologen Eric Boissenot zusammen, der einen großen Beitrag zur Eleganz der Weine geleistet hat, die mittlerweile sehr gefragt sind.

Dies ist der Zweitwein des Château Calon Ségur. Er stammt von etwa zwanzig Jahre alten Reben, die auf einer etwa 50 Hektar großen Fläche mit einem lehm- und kieshaltigen Boden wurzeln. Der Wein wird 17 Monate lang in Barriques (30 % neue Fässer) ausgebaut und zeichnet sich durch ein aromatisches Bukett aus, das reich an Noten von schwarzen und eingemachten Früchten ist. Seine feinen und gut eingebundenen Tannine machen ihn schön harmonisch und verleihen ihm ein verführerisches Reifepotenzial.