Das nach dem Zweiten Weltkrieg gegründete Champagnerhaus Jacques Selosse in Avize wird seit 1974 von Jacques‘ Sohn Anselme geleitet, der dabei von seinem Sohn Guillaume unterstützt wird. Ihre Champagner zählen mittlerweile zu den hervorragendsten Referenzen der Region und erreichen eine Perfektion, die Seltenheitswert hat. Sie werden daher von Liebhabern sehr geschätzt und von der Kritik mit Lob überhäuft. Mit einer Rebfläche von acht Hektar erzeugt das Gut weniger als 60 000 Flaschen pro Jahr. Der Weinberg wird nach biodynamischen Methoden bewirtschaftet. Man hat sich jedoch gegen eine Zertifizierung entschieden, um bei Bedarf einen größeren Spielraum zu haben. Die Rebzeilen sind begrünt und die Böden werden mit Pflug und Pferd bearbeitet. Die in Barriques ausgebauten Weine wissen beim Verkosten wirklich zu begeistern und erweisen sich als charaktervoll, könnten jedoch Neulinge überraschen, die bisher wenig Erfahrung mit dieser Art Champagner haben.

Hier produziert das Weingut aufs Neue einen besonders ungewöhnlichen Wein, der seinen Namen sicherlich seiner offensichtlichen Köstlichkeit verdankt. Seine Dosage beträgt 20 g/l und diese Portion Zucker verschönt die gut gereiften Noten der vinifizierten Chardonnay-Trauben. Dieser Champagner, ein Denkmal an Finesse und Schmackhaftigkeit , balanciert die Großzügigkeit seines aromatischen Buketts (Pfirsich, Akazienblüte, kandierte Zitrusfrüchte, Gebäcknoten) mit der ihn durchziehenden mineralischen Struktur aus. Sie verleiht ihm Dynamik und ein gutes Reifepotenzial. Sie können ihn für sich allein beim Aperitif, in Begleitung von charaktervollen Speisen oder sogar mit einer Nachspeise verkosten.