Die Domaine d'Auvenay ist im Besitz der charismatischen Lalou Bize-Leroy, die auch die nicht minder berühmte Domaine Leroy in Meursault verwaltet. Ihre Chardonnays werden als die weltweit hochwertigsten bezeichnet, und die Preise gestalten sich entsprechend. Die temperamentvolle Frau Bize-Leroy ist eine leidenschaftliche Verfechterin des biodynamischen Weinbaus. Sie ist die Tochter von Henri Leroy, dem Gründer des Weinhandelshauses Leroy, das im Jahr 1942 die Hälfte der DRC (Domaine de la Romanée Conti) gekauft hatte. In den 1950er Jahren übernahm sie die Domaine Maison Leroy, die einzigartige Jahrgänge auf Lager hatte. Im Jahr 1974 wurde sie Nachfolgerin ihres Vaters und übernahm gemeinsam mit ihrem Cousin Aubert de Villaine die Verwaltung der DRC. Zwar musste sie die Geschäftsführung im Jahr 1992 abgeben, war aber weiterhin zu 25 % Eigentümerin. Als sie die Domaine Leroy mit dem Kauf einiger erstklassiger Parzellen ausbaute, erwarb sie auch einen Gutshof in Auxey-Duresses, aus dem die Domaine d'Auvenay wurde. Unter dem gleichen Namen fasste sie die Parzellen zusammen, die sie von ihrem Vater geerbt und in den Jahren 1989 bis 1995 gekauft hatte.

Lalou Bize-Leroy ist die alleinige Besitzerin dieses kleinen Weinguts von knapp 3 Hektar und 87 Ar Fläche, das sie zwischen 1989 und 1995 anlegte. Es ist überwiegend für seine Weißweine bekannt. Dieses Weingut wendet dieselben Verfahren an wie sein Vetter, die Domaine Leroy. Beim Weinbau wird höchste Sorgfalt an den Tag gelegt. Die ungestutzten, aber gewundenen Weinreben ragen hoch in die burgundische Landschaft, und egal wer an den Reben dieser Grande Dame des Weinbaus vorbeikommt, kann sie nicht verfehlen.
Die Arbeit wird gemäß den Prinzipien der biodynamischen Landwirtschaft verrichtet: Hausgemachter Kräutertee wird auf die Reben aufgetragen, um das Wachstum zu fördern. Die Ernte der Trauben erfolgt früh am Morgen, um sie vor der Sommerhitze zu schützen, und wird mit größter Vorsicht durchgeführt. Die Trauben werden anschließend mit höchster Sorgfalt sortiert. Die Erträge werden auf dem Weingut stark begrenzt, sodass die Früchte reif und in aller Frühe geerntet werden können. Die Länge, Dichte und Komplexität der Weine sind absolut außergewöhnlich.
Diese im Climat Sous Chatelet in der Gemeinde Auxey-Duresses befindliche Parzelle wurde einst zu einem Bourgogne Grand Ordinaire zurückgestuft. Sie wurde 1989 neu bepflanzt und durch Aligoté-Reben ersetzt, sodass sie heute den womöglich besten Aligoté des ganzen burgundischen Weinbaus erzeugt.
Der Aligoté von Auvenay ist nämlich weit davon entfernt, sich innerhalb der Grenzen seiner Rebsorte zu bewegen, und besitzt phänomenale Kraft und Länge. Er harrt mehrere Sekunden lang auf den Aromen reifer Früchte und der dantesken mineralischen Säure im Mund aus. Seine dichte und straffe Textur macht ihn zu einer unvergesslichen Partitur. Und das hat seine Gründe. Es ist nicht mehr üblich, auf einem so schönen Climat Aligoté anzubauen und die natürliche Kraft dieser Rebsorte so stark einzuschränken. Der Aligoté dieses Weinguts genießt die Vorzüge schwacher Erträge und bietet eine exquisite Nase, die man mit derjenigen der großen Weine von Puligny-Montrachet verwechseln könnte. Ein unvergesslicher Aligoté, der von Leroy hergestellt wurde und dessen Gestaltung auf seine Herkunft verweist: ein großartiger Wein von einem großartigen Weingut.
Lassen Sie sich nicht täuschen, dieser Aligoté übertrifft Weine mit weitaus beeindruckenderen Stammbäumen. Ein wahrer Mythos und eine unvergessliche Lektion.