Thierry Allemand ist ein ehemaliger Elektromechaniker, der mittlerweile zu einem der führenden Winzer in den steilen Hanglagen von Cornas geworden ist. Seine Flaschen werden ihm heute zu hohen Preisen geradezu aus den Händen gerissen: ein angemessener Lohn für die vorherigen zwanzig Jahre Arbeit, in denen die Anerkennung noch ausblieb. Heute werden die fünf Hektar des Weinguts von insgesamt zweiundzwanzig Personen bewirtschaftet. Es kommen Kupfer und Schwefel zum Einsatz. Die Böden werden per Handpflug und Seilwinde sowie mit der Hacke bearbeitet. Der Winzer verzichtet vollständig auf Unkrautvernichtungsmittel, hat aber auch kein Interesse an einer Bio-Zertifizierung. Warum? Er ist handwerklich gesinnt, nicht industriell. Im Weinkeller werden seine Weine ohne Schwefel und Zusätze vinifiziert. Die Mazeration erfolgt auf langsame und schonende Weise, ebenso wie die Pigeagen. Thierry Allemand baut seine Weine 24 Monate lang in gebrauchten Holzfässern aus. Anschließend folgt noch ein dreimonatiger Ausbau in großen Fässern (sogenannten „foudres“). Hier handelt es sich also um ein großes Weingut, das von einem diskreten und talentierten Winzer geführt wird.

Dieser Cornas ist ein Muss der Appellation. Er ist pur und ausdrucksstark und profitiert von einigen Jahren der Ruhe. Bei der Verkostung überrascht er mit seinen Noten von geräuchertem Pökelfleisch, Früchten und schwarzem Tee. Am Gaumen ist er würzig, die Textur ist dicht: Die Tannine sind vorhanden, aber äußerst fein. Er besitzt ein langanhaltendes Finale. Ein Grand Vin, hergestellt mit sehr natürlichen Methoden.