La Liquière ist ein 60 Hektar großes Familiengut, dessen Rebfläche vollständig dem Faugères gewidmet ist. Die gleichnamige Appellation befindet sich in den ersten Ausläufern der Cevennen und ist für ihre steinigen, derben Böden bekannt (der berüchtigte Schieferboden: sehr durchlässig, wenig fruchtbar und sehr sauer). François Vidal, seine Schwester Sophie, sein Schwager Laurent und ihre Eltern teilen sich im Alltag die Arbeiten, die im Laufe des Jahres im Weinberg und im Weinkeller anfallen. Während Sophie und Laurent Önologen sind, ist François ursprünglich Jurist von Beruf. Nun, nach zwanzig Jahren auf dem Gut, sind allerdings keinerlei Plädoyers mehr nötig, denn er konnte sein Publikum längst überzeugen. Die Vidals bewirtschaften ihren Weinberg mit gesundem Menschenverstand und Beharrlichkeit. Der Weinberg befindet sich derzeit in Umstellung auf biologischen Anbau. Die Biodiversität wurde hier bewahrt und die Familie bemüht sich darum, diese auch zukünftig instand zu halten, indem sie die Böden bearbeitet und organische Düngemittel einsetzt. Der Weinberg, der in eine Landschaft aus Garrigue-Sträuchern und Steineichen eingebettet ist, wird aus diesem Grund vollständig manuell bewirtschaftet, trotz der steilen Hänge. Die angebotenen Weine spiegeln das in einer Höhe zwischen 150 und 400 Metern gelegene Schieferterroir auf bestmögliche Weise wider. Die Roten werden auf klassische Weise aus Grenache, Syrah, Carignan, Mourvèdre und Cinsault komponiert, während für die Weißen Grenache Blanc, Roussanne, Terret Noir und Clairette verwendet werden.

Die Cuvée Vieilles Vignes verkörpert dieses Schieferterroir auf bemerkenswerte Weise. Alte Parzellen mit Grenache und Carignan – den historischen Rebsorten der Appellation – bilden die Grundlage für diesen Wein, der in geringerem Maße von Syrah (für eine schmeichelhafte und köstliche Seite) und Mourvèdre (für mehr Präzision) veredelt wird. Die Trauben werden bei perfekter Reife geerntet, was die Erträge begrenzt. Der Wein wird ausschließlich in Tanks ausgebaut und kommt nicht mit Holz in Berührung, was die knackige Fruchtigkeit der alten Rebsorten bewahrt. Er zeichnet sich durch rote Früchte mit einem schönen mineralischen Nachdruck, viel Spannung und Geradlinigkeit sowie durch einen langen Abgang und seidige Tannine aus.