Schottland, Speyside. Aktive Destillerie. Eigentümer: Brown Forman Glenglassaugh wurde 1875 gegründet und 1892 von Highland Distilleries (später Edrington Group) gekauft. Die Destillerie ist eine echte Konstante, aber es gelang ihr nicht, ihr Potenzial zu entfalten. Ursächlich dafür sind wahrscheinlich zwei sehr lange Schließungsperioden, von 1907 bis 1931 und von 1936 bis 1960. Sie wirkten sich fatal auf die Lagerbestände aus, aber auch der Umstand, dass die Gruppe von renommierten Destillerien umgeben war, spielte eine Rolle. Gemeint sind Bunnahabhain und Glenrothes (1887) und später, nach der Eingliederung im Jahr 1892, Tamdhu (1898), Highland Park (1935), Glenturret (1990) und schließlich Macallan (1996). Als Glenglassaugh 1960 nach einer Modernisierung der Anlagen wiedereröffnet wurde, reifte der Whisky vor allem in ehemaligen Sherryfässern. Als die Highland Distillers 1970 den Star-Blend Famous Grouse (neben Black Bottle und Lang's) übernahmen, war Glenglassaugh ein wesentlicher Bestandteil. 1986 wurde die Brennerei erneut geschlossen. Nachdem sie für eine kurze Zeit russischen Investoren gehörte, wurde sie 2013 Teil von The Benriach Distillery Co.. Es gibt nur wenige Abfüllungen aus der Zeit vor Anfang der 2000er Jahre, abgesehen von einem klassischen 12-jährigen, einem 1986er und einem großartigen 1973er The Family Silver.

Glenglassaugh 12 Years aus den 1980er-Jahren. Die Brennerei stellte 1986 ihre Produktion ein und sollte erst 2008 neu eröffnet werden. Die offiziellen Ausgaben von Glenglassaugh sind selten, da Single Malts bei den damaligen Whiskyliebhabern noch nicht hoch im Kurs standen. Glenglassaugh litt auch unter dem besonderen Charakter seines Whiskys, der für die Blender schwer zu erfassen war. Daher rührte wohl auch die Schließung während des Whisky-Lochs, der großen Krise der Überproduktion, die der Whiskyindustrie in den 1980er-Jahren schweren Schaden zugefügt hat.