Mas Amiel ist nach dem Ingenieur benannt, der 1816 die 10 Hektar Weinberge in einem Kartenspiel mit dem Bischof von Perpignan gewann. Im Norden vom Corbière-Massiv und im Süden von den ersten steilen Ausläufern der Pyrenäen geschützt, liegt Mas Amiel in der Nähe des Dorfes Maury und erstreckt sich über 220 Hektar, von denen 152 mit Reben bepflanzt sind. Mas Amiel war einer der Pioniere der qualitativen und kommerziellen Renaissance von Maury. Seit dem Kauf durch Olivier Decelle im Jahr 1999 (der auch Weinberge in Saint-Émilion und Fronsac besitzt) hat dieses große Weingut sein Angebot vervollständigt. Insbesondere die Maurys, die reduktiv (unter Luftabschluss, z. B. in Fässern) oder oxidativ (an der Luft gereift) ausgebaut werden, sind von hoher Qualität, ebenso wie alle von Mas vermarkteten Weine. Das Weingut steht auch am Anfang der Renaissance der trockenen Weine aus Maury, die heute eine AOC-Auszeichnung besitzen und echte Anerkennung genießen. Das Weingut ist bio-zertifiziert und befindet sich derzeit im Prozess der Umstellung auf die biodynamische Zertifizierung.

Sie können sich sicher vorstellen, dass die Personen die diese Trauben geerntet haben nicht dieselben sind die den Wein in die Flasche gefüllt haben die Sie hier vor Augen haben. Nach langen 40 Jahren in den riesigen roten Fudern – die ebenfalls den Ruf des Mas Amiel begründen – erfolgt eine akribische Assemblage: „Was kann ich wohl aus diesem riesigen Fuder-Bestand entnehmen, um diesen Wein herzustellen?“.

Dieser Wein besteht zu 90 % aus Grenache Noir, zu 5 % aus Macabeo und zu 5 % aus Carignan, deren Reben nach Süden orientiert sind. Zur damaligen Zeit erfolgte die Lese von Hand und die Trauben wurden abgebeert. Anschließend wurden sie gespritet, bevor sie während rund 30 Tagen mazerieren. Danach verbringt der Wein ein ganzes Jahr in dem riesigen Korbflaschen-Lager des Mas Amiel in Glasballons, gerade so dicht verkorkt dass keine Insekten eindringen können, die Luft aber weiter hineinströmen kann. Er ist völlig den wechselnden Witterungsbedingungen und der Sonneneinstrahlung ausgesetzt. Anschließend wird er in große Fuder gegeben und ruht dort, bis der Winzer zur Assemblage schreitet und ihn in Flaschen abfüllt.