Seit dem 16. Jahrhundert in der Champagne ansässig, hat die Familie Henriot eine der angesehensten Champagnermarken aufgebaut. Im Jahr 1808 wird Maison Henriot offiziell von Apolline Henriot gegründet, der Witwe von Nicolas Simon Henriot, und beginnt, die eigenen Weine unter dem Namen Veuve Henriot Aîné zu vermarkten. Champagne Henriot findet rasch Zuspruch an den großen Höfen Europas, unter anderem am Hof des Prinzen der Niederlande. 1851 kreiert Ernest Henriot, der Enkel von Apolline, mit seinem Schwager Charles Camille Heidsieck die gleichnamige Marke. 1875 trennen sie sich wieder und führen jeweils ihre eigenen Marken weiter. Ende des 19. Jahrhunderts verfügt Henriot über einen bemerkenswerten Weinberg, dessen Parzellen in den besten Grand Cru-Gebieten von Côte des Blancs, Vallée de la Marne und Montagne de Reims liegen. Jedoch wird der Weinberg erst von der Reblaus und dann im Zuge des Ersten Weltkriegs verwüstet. 1926 übernimmt Étienne Henriot die Leitung und beginnt mit Zukäufen, um das Weingut wiederaufzubauen. Nach seinem Tod 1957 tritt sein Sohn Joseph in seine Fußstapfen. Joseph Henriot war bis zu seinem Tod 2015 Chef des Hauses; gleichzeitig war er Präsident von Charles Heidsieck und Veuve Clicquot Ponsardin. Mittlerweile hat sein Sohn Thomas die Leitung übernommen.
Henriot pflegt einen recht speziellen Stil: Die Weine werden lange „sur lattes“ (auf Lattengestellen liegend) ausgebaut und nur die besten Weine aus den besten Crus gehen in die finalen Abfüllungen ein. Parallel versorgt sich Champagne Henriot durch Ankäufe von Winzern, die auf den besten Terroirs der Champagne arbeiten: Verzy, Verzenay, Avenay, Mareuil, Mailly für Pinot Noir, Chouilly, Oger, Avize, Mesnil, Vertus, Cramant für Chardonnay.
Laurent Fresnet, der brillante Kellermeister, zeichnet für den Henriot-Geschmack verantwortlich: feine Weine von großer Präzision und Reinheit, dominiert von der Chardonnay-Rebe – große Aperitif-Weine. In der Tat hat Henriot seine Reputation auf seinen Chardonnay-Weinen aufgebaut, den Kronjuwelen des Hauses, die in Klassifizierungen regelmäßig auf den besten Plätzen landen.

Der Wein 38 wurde im Jahr 1990 von Joseph Henriot mit der Absicht entwickelt, einen Blanc de Blanc Extra-Brut zu produzieren, der nach jeder Lese mit den besten Chardonnays des Jahrgangs angereichert wird. So schuf er eine Art ewige Assemblage, welche die "DNA des Hauses" repräsentiert. Dieser neue Wein wurde 2014 aus 23 Chardonnay-Grand-Cru-Jahrgängen eingeführt, zu denen der 2014er Jahrgang hinzugefügt wurde. Dieser Champagner, der von den besten Crus der Côte des Blancs (Mesnil-sur-Oger, Choilly, Avize und Oger) stammt, ist schwach dosiert (weniger als 5 Gramm pro Liter), um dem Terroir die Möglichkeit zu geben, sich vollständig zu entfalten. In der Nase bietet er Blumen- und Butternoten. Am Gaumen bietet er eine schöne Mineralität zusammen mit Aromen von Zitrusfrüchten und Brioche-Noten. Die Bläschen sind zart und das Finale ist besonders langanhaltend.