Pierre Giraud und seine Frau Mireille, die Eltern von François und Marie, die das Gut heute leiten, ließen sich 1974 auf gemieteten Ländereien nieder. Pierres Mutter Eliane stammt von einer sechs Jahrhunderte alten Winzerfamilie aus Châteauneuf ab, den Armeniers (heute auf der Domaine de Marcoux tätig). Anfangs verkauften die Girauds ihre Trauben an Négociants. Doch im Jahr 1981 gründen sie die Domaine Pierre Giraud, richten einen Weinkeller ein und verkaufen ihren fertigen Wein an Négociants, nicht mehr ihre Trauben. 1987 wird der Weinberg unter den vier Familienmitgliedern aufgeteilt und so erben Mireille und Pierre acht Hektar, die zum Teil mit mehr als hundertjährigen Reben bestockt sind. Ab 1998 füllt Pierre Giraud seinen Wein selbst in Flaschen ab und vermarktet ihn direkt. Ebenfalls 1998 erhält das Weingut den Namen „Domaine Giraud“. Die Kinder von Mireille und Pierre beginnen ein Weinbaustudium. Mit Unterstützung ihrer Eltern übernehmen sie nach und nach die Leitung des Guts. 2001 investiert die Familie in neue Ausrüstung für die Vinifikation. Die 19 Hektar Rebfläche sind über die ganze Appellation Châteauneuf-du-Pape verteilt – bei La Crau, Les Terres Blanches, Les Gallimardes und Pignan, nahe Rayas, und sind mit zahlreichen außergewöhnlichen Grenache-Rebstöclen bepflanzt, die über 100 Jahre alt sind.

Als Symbol für ihre Verbundenheit mit der Tradition und mit dem Erbe das ihre Eltern ihnen weitergegeben haben, für ihre Bindung an Châteauneuf-du-Pape und für ihre Leidenschaft haben François Emilie Giraud diesen Wein „Tradition“ getauft. Grenache, Syrah und Mourvèdre aus denen dieser Wein besteht, werden auf Böden mit Sand, Rollkieseln und Lehm angebaut. In manchen Jahrgängen werden die Trauben vollständig entrappt. Die Extraktionsmethoden sind schonend und die Gärung dauert etwa einen Monat, wobei der Wein von Beginn an gekühlt wird. François und Emilie Giraud wollen die Intensität der Aromen ihres Weins bewahren und nehmen deshalb weder Filtration noch Schönung vor. Der Wein hat eine wunderschön kirschrote Farbe und eine Nase die Noten von Kirschwasser und Kompott verströmt. Am Gaumen ist er rund, voluminös und köstlich. Er sollte jung verkostet werden, da er dann besonders fruchtig ist. Dennoch – und glücklicherweise – wird sein Reifepotenzial auf 20 Jahre geschätzt.