Der Weinberg von Vega Sicilia wurde auf einem Boden mit hohem Kalkanteil angelegt, der an das Burgund erinnert. Hier wird einer der größten Weine der Welt erzeugt. Anders als man im ersten Moment denken könnte, hat der Name dieses sagenumwobenen Weins nichts mit Sizilien zu tun, sondern leitet sich von der Familie Santos Sicilia ab, die vor 1864 Eigentümerin des Weinbergs war. „Vega“ bedeutet „Tal“ auf Spanisch.
Auf diesem 1000 Hektar großen Anwesen, das bis in die Höhenlagen 700 Meter über dem Fluss Duero (oder Douro) reicht, sind 210 Hektar den Reben gewidmet. Im Weinberg kommen den Rebsorten aus dem Bordeaux heute nur noch Nebenrollen zu (20 % Cabernet Sauvignon, Merlot, Malbec), während Tempranillo ihre vorherrschende Stellung wiedererlangt hat (80 %). Das Klima ist kontinental mit atlantischem Einfluss.
Das gewisse Etwas von Vega Sicilia verdankt sich dem weltweit einzigartigen Ausbau der Weine, der immer noch Gegenstand zahlreicher Kontroversen ist. Die Weine werden nämlich im ersten Jahr in großen Eichenfässern ausgebaut, um dann in Fässer unterschiedlicher Größe und unterschiedlichen Alters umgefüllt zu werden. Darauf folgt ein fünf bis zehn Jahre langer Ausbau, durch welchen das Temperament dieses phänomenal kräftigen Weins abgemildert wird. Wissenswert ist auch, dass einige alte Jahrgänge mehr als 25 Jahre lang in Fässern ausgebaut wurden. Heutzutage führt das Weingut den Ausbau auf „klassischere“ Weise durch, mit einer Höchstdauer von etwa zehn Jahren.

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Dieser Wein kennzeichnet ein Vorher und ein Nachher, wenn es um die Weine aus der Region Toro geht. Mit seinem jungen und revolutionären Esprit hat er der gesamten Welt beweisen können, dass es in dieser Region Spaniens durchaus möglich ist zarte, elegante und qualitativ hochwertige Weine zu produzieren. Und das zu Recht, denn es handelt sich um einen intensiven Wein mit komplexen, köstlichen Aromen von roten und schwarzen Früchten (Schwarzkirsche, Brombeere), die durch elegante Röst- und Gewürznoten veredelt werden. Neben seiner außergewöhnlichen Länge am Gaumen verfügt dieser Nektar zudem über ein beachtliches Reifepotenzial (etwa 20 Jahre).
Er stammt von Tinta de Toro-Rebstöcken (im übrigen Spanien auch Tempranillo genannt), die zwischen 25 und 60 Jahre alt sind. Die Trauben werden von Hand gelesen und sorgfältig doppelt sortiert. Anschließend werden sie in einem Kühlraum gelagert, um ihre fruchtigen Aromen zu bewahren. Nach einer fünftägigen Kaltmazeration findet die alkoholische Gärung in Eichenfässern statt. Anschließend erfolgt die malolaktische Gärung in Holzfässern, gefolgt von einem zwölfmonatigen Ausbau in Fässern (70 % französisch und 30 % amerikanisch).