Das Château de Pressac war am 20. Juli 1453 Ort der Unterzeichnung des Waffenstillstands, der die Schlacht von Castillon und damit auch den Hundertjährigen Krieg beendete. Der aus einem Stück bestehende Weinberg wurde auf einem Kalksteinplateau angelegt, das von Saint-Émilion bis Belvès de Castillon reicht, und liegt etwa 80 Meter oberhalb der Dordogne. Zum Weinberg gehören auch Parzellen in Hanglage mit Ton-Kalk-Boden. Die Rebfläche beläuft sich auf 36 Hektar, die exklusiv mit roten Rebsorten bestockt sind: 16 % Cabernet Franc, 71 % Merlot, 9 % Cabernet Sauvignon, 2 % Carménère und 2 % Malbec. Die Rebstöcke sind im Durchschnitt etwa zwanzig Jahre alt und die Weinlese erfolgt hier von Hand. Die Jahresproduktion beläuft sich auf etwa 180 000 Flaschen.
Ebenfalls wissenswert: Das Weingut wurde 1997 von Jean-François und Dominique Quenin gekauft, die bedeutende Summen in den Weinberg und in die Weinkeller investiert haben. Das Weingut erzeugt auch einen Zweitwein von sehr konstanter Qualität, den Tour de Pressac.

Die Ernte wird vollständig entrappt und getrennt nach Parzellen vinifiziert. Die Weine werden zwölf Monate lang in Barriques ausgebaut, von denen 65 Prozent neu sind. Merlot, Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon, Pressac (= Malbec) und Carménère, aus denen der Wein besteht, offenbaren hier eine komplexe Palette. So erkennt man Noten von roten und schwarzen Früchten sowie von Gewürzen und Unterholz. Seine zarten Tannine und seine seidige Textur sorgen dafür, dass er über ein gutes Reifepotenzial verfügt, aber auch in seiner äußerst fruchtigen Jugend verkostet werden kann.