Die Weine des Jura sind unweigerlich mit der Persönlichkeit Louis Pasteurs verbunden, der aus Arbois stammt, der Hauptstadt des Weinbaugebiets. Die Weinreben der Appellation Côtes du Jura liegen rund um diese kleine Ortschaft und ziehen sich hin bis Saint-Amour, weiter im Süden. Mit ihren 500 Hektar handelt es sich um die weitläufigste der jurrassichen Appellationen. Die hiesigen Rebsorten mischen sich mit denen aus dem nahen Burgund, wie Pinot Noir und Chardonnay. Aber die jurassischen Weine verdanken ihr Renommee vor allem ihren einheimischen Rebsorten (wie Poulsard, auch Ploussard genannt, Trousseau sowie Savagnin) und ihrem reifen, ja sogar oxidativem Charakter, der für sie sehr kennzeichnend ist. Die berühmten gelben Weine, die während sechs Jahren unter Florhefe-Schleier ausgebaut wurden (und ohne Auffüllen), gehören eindeutig dazu. Der Strohwein ist eine der Spezialitäten des Jura und macht einen Großteil der hiesigen Produktion aus. Hier handelt es sich um einen Süßwein, der aus den schönsten, an der Rebe getrockneten Trauben, produziert wird. Traditionellerweise werden sie für mehrere Monate auf Weidengeflecht (früher auf Strohmatten, daher auch sein Name) getrocknet, damit sie an Zucker und an Geschmack gewinnen, bevor sie gepresst werden. Daraufhin wird der Wein für mindestens drei Jahre in kleinen Fässern ausgebaut, um seine Aromen von kandierten Früchten, Trockenpflaumen, Honig, Karamell oder auch kandierter Orange zu entwickeln. Nur die Appellations Côtes du Jura, Arbois und l'Étoile können diesen Wein herstellen, und die Erträge werden auf 20 hl/ ha beschränkt.