Informationen
Die Ansiedlung der Familie Médeville im Sauternais geht auf die Heirat von Numa Médeville und Marie Despujols zurück. Letztere war selbst Eigentümerin eines Familiensitzes im Zentrum von Preignac sowie des Weinbergs von Gilette. Der renommierte Geschäftsmann und Reisefreund Numa Médeville zeichnet in der Folge für zahlreiche Wettbewerbssiege seiner Güter verantwortlich. Die abenteuerliche Geschichte des Château Gilette wird von seinem Enkel René Médeville fortgeführt. Als Mensch mit Überzeugungen nimmt er sich vor, Weine mit Reifepotenzial zu entwickeln, welchen das Weingut sein heutiges Renommee verdankt. Nach ihm übernimmt Christian die Leitung des Guts. Die Nachfolge des Vaters dreier Töchter wird durch Julie gesichert. Diese hat Xavier Gonet geheiratet, einen Winzer aus der Champagne, und teilt sich mit ihm die Leitung der Güter Gilette und Champagne Gonet-Médeville. Der legendäre Ruf von Gilette verdankt sich dem völlig untypischen Ausbau seiner Weine: Diese verbringen 15 bis 18 Jahre in reduktiver Umgebung in Betontanks. Man erzählt sich, dass ein Tank, der während des Kriegs unbeachtet stehengelassen worden war, bei seiner Wiederentdeckung einen Wein von absolut außergewöhnlicher Qualität barg. Die Weine werden erst mehr als 20 Jahre später auf den Markt gebracht. Es handelt sich um ein echtes Wein-Kleinod, das in geradezu lächerlichen Kleinstmengen erzeugt wird (5 000 Flaschen) und bei Weinliebhabern sehr gefragt ist.
Aufgrund seines Alters zeigt seine Robe bei der Verkostung schöne bernsteinfarbene Nuancen. Am Gaumen ist er außergewöhnlich cremig und enthüllt Aromen von Zitrusfrüchten und Honig. Der Wein besitzt ein beeindruckendes Reifepotenzial.
Der Crème de Tête wird nur dann produziert, wenn es der Jahrgang zulässt. Die Lese erfolgt später als für die anderen Sauternes, die auf demselben Weingut erzeugt werden. Die Auswahl der edelfaulen Trauben ist streng. Der Saft läuft bei mindestens 20 °C aus der Presse. In manchen Jahrgängen, darunter 1959, 1961 oder 1988, wurde die gesamte Lese für den "Crème de Tête" verwendet. Die Erträge betragen in der Regel nicht mehr als 9 hl pro Hektar. Das Jahr 1988 zeigte sich großzügiger und bildet die Ausnahme von der Regel, mit Erträgen von 12 hl/ Hektar. Der unglaublich konzentrierte Wein ist besonders üppig und opulent, hat eine herrliche Länge am Gaumen und besitzt ein Reifepotenzial, das man in Jahrzehnten bemessen kann.
Region: Bordeaux
Weingut: Château Gilette
Farbe: likörwein weiß
Appellation: Sauternes
Eigentümer: Christian Médeville
Trinktemperatur: 6°
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