Der Weinberg von Tokaj wurde im Jahre 290, auf Betreiben des römischen Kaisers Probus gepflanzt und bringt seit seinen Ursprüngen seltene und köstliche Süßweine hervor. Betört durch dieses zauberhafte Getränk nannte Louis XIV. den Wein auch "Wein der Könige, König der Weine". So begann der Siegeszug des Tokajer quer durch Europa und der Wein wurde zum Lieblingsgetränk von Peter dem Großen, Friedrich II. von Preußen, Voltaire, Goethe und Schubert. Die Haupteigenschaft des Tokajer liegt darin begründet, dass die Trauben nicht umgehend vinifiziert werden. Die botrytisierten Trauben oder Aszú-Trauben werden einzeln, in mehreren Durchgängen, geerntet. Sie werden gesondert gelagert und dem trockenen und früher in der Saison erzeugten Wein hinzugefügt. Diese besondere Mischung führt zu einer weiteren Gärung. Die Anzahl der Bütten (oder Puttonyos) mit Aszú-Beeren, die den einzelnen Fässern hinzugefügt werden, bestimmt den Konzentrationsgrad und die Qualität des Weins: drei, vier, fünf, sechs Puttonyos oder das fülligste und am stärksten konzentrierte Getränk, der Aszú Eszencia. Der Tokajer mit seiner ambrafarbenen Robe entfaltet intensive Aromen von Rosinen, Honig und Kastanie, zu denen sich im Mund ein Geschmack von Backpflaume und Schokolade gesellt. Mit ihrer außergewöhnlichen Länge verfügen diese Weine über ein ebenso außergewöhnliches Reifepotenzial.